Mantelgesellschaft - Alternative zum klassischen IPO

Welche Wege führen an die Börse?

Nachdem eine Gesellschaft sich entschieden hat, an die Börse zu gehen, stellt sich die spannende Frage „Auf welche Art und Weise?“. Es gilt, die verschiedenen Wege zu beleuchten und zu bewerten.

Traditioneller IPO

Der traditionelle IPO (oder nur IPO), inklusive Kapitalerhöhung, öffentlichem Angebot und Wertpapierprospekt, ist der bekannteste Weg. Eine Investmentbank fungiert als Underwriter und orchestriert den gesamten Prozess und koordiniert alle Beteiligten (Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Gesellschafter, Investoren, Banken, usw.).

Direct Listing

Ein weiterer Weg ist das sogenannte Direct Listing. Firmen, die bereits in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft (oder KGaA) sind, können die bestehenden Aktien zu einem Börsenhandel zulassen. Dadurch ändert sich zunächst nichts an der Eigentümerstruktur oder der Kapitalausstattung, aber die Basis für weitere Maßnahmen ist gelegt.

Reverse IPO (oder Reverse Merger, Reverse Takeover, Cold Listing, Mantelkauf)

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit eines Reverse IPOs (oder Reverse Merger, Reverse Takeover, Cold Listing, Mantelkauf, u.a.). In diesem Verfahren wird eine bestehende Gesellschaft unabhängig von ihrer Rechtsform über eine Sachkapitalerhöhung in einen bereits existierenden Börsenmantel eingebracht. Die Altaktionäre des Börsenmantels verwässern dabei auf wenige Prozent. Die neue entstandene Gesellschaft ändert Namen, Vorstand, Aufsichtsrat und Satzung des Börsenmantels – und damit ist das bestehende operative Unternehmen schnell und unkompliziert an der Börse gelistet.