Mantelgesellschaft - Alternative zum klassischen IPO

Welche Wege führen an die Börse? – Traditioneller Börsengang (IPO)

Ein IPO ist eine umfassende Lösung aus Kapitalbeschaffung, Listing und Investor Relations. Eine Standardlösung gibt es dafür nicht. Im Gegenteil, der gesamte Prozess ist als Projektmanagement zu verstehen. Die Deutsche Börse gibt die Abläufe wie folgt an:

ablauf ipo

Ablauf IPO, Quelle: Deutsche Börse

Die Vor- und Nachteile sind klar ersichtlich:

Der Zeitbedarf und Vorlauf liegt bei (optimistischen) 8-10 Monaten. In dieser Zeit ist das Management mit umfangreichen Vorbereitungen und Koordinationen beschäftigt – neben dem Tagesgeschäft.

Die Kosten für den Vorlauf sind beträchtlich. Neben den Honoraren für Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Wertpapierprospekt und Berater sind die Kosten für die eigentliche Platzierung der Aktien relevant. Abhängig vom Platzierungsvolumen muss hier mit 4-10 % gerechnet werden.

Nicht zu unterschätzen ist das Timing-Risiko. Im deutschen Börsenumfeld gibt es immer wieder Zeitfenster, in denen ein IPO nicht platzierbar ist, beispielsweise beim Zusammenbruch des Neuen Marktes (2001/2002), der Subprime-Krise (2008/2009), der Corona-Pandemie (2020/2021) oder zu Beginn des Ukraine-Kriegs (2022). Der Worst-Case tritt dann ein, wenn nach vielen Monaten Vorbereitungszeit und erheblichen Honoraren der geplante IPO-Zeitpunkt genau in eine solche Phase fällt.

Natürlich hat ein IPO auch entscheidende Vorteile: Wenn‘s läuft, dann läuft‘s!